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Einleitung:
Fleißige Cartoon
Networks-Zuschauer werden die recht beliebte Zeichentrickserie Ben 10
sicherlich kennen. Schon gut zwei Jahre lang wird diese in den USA
produziert. Mittlerweile sind schon über vierzig Folgen entstanden, was für
eine große Fangemeinde spricht. So eine erfolgreiche Reihe braucht natürlich
auch ein angemessenes Videospiel. Dieses kommt jetzt über Koch Media mit dem
Titel Ben 10: Protector of Earth auf den deutschen Markt. Erscheinen wird
das High Voltage Software-Game übrigens für PlayStation 2, Sony PSP,
Nintendo Wii und Nintendo DS. Wir konnten uns jetzt die fertige Wii-Version
ausgiebig ansehen. Ob sich das Spiel für angehende Superhelden lohnt, erfahrt
Ihr in unserem Test.
Zum Spiel:
Eine Story darf bei so einem Spiel natürlich nicht fehlen. Auf den ersten
Blick sieht Ben Tennyson aus wie ein durchschnittlicher 10 jähriger Junge -
wäre da nicht das Omnitrix um sein Handgelenk. Dieses hat der kleine Held
eines Nachts bei seinem Großvater gefunden, wo er gerade seine Ferien
verbringt. Es handelt sich dabei um ein außerirdisches Artefakt, welches Ben
auf Knopfdruck in 5 verschiedene Superhelden verwandelt. Nur mit Hilfe
dieser außerirdischen Superkräfte kann Ben die Welt vor neuen Bedrohungen
durch seinen bösen Erzfeind Vilgax retten. Bevor wir gegen den bösen
Schurken vorgehen, wollen wir allerdings erst einmal ganz von vorne
anfangen. Zu Beginn erblickt Ihr den Titelbildschirm. Von hier
aus kann man ein bestehendes Spiel aktivieren oder ein neues Abenteuer starten.
Bevor Ihr dieses allerdings macht, muss noch einer der drei
Schwierigkeitsgrade bestimmt werden. Im Anschluss schlüpft der Spieler in
die Haut der Hauptfigur Ben Tennyson. Unsere Spielfigur lenken wir recht
einfach mit dem Control-Stick durch die diversen Levels. Diese
Spielabschnitte muss der Spieler immer beenden bzw. er muss das Ende
erreichen um das Level abzuschließen. Ganz einfach ist das nicht, denn
unzählige Gegenspieler machen uns das Leben schwer. Allerdings kann sich
unser kleiner Freund in die verschiedenen Gestalten verwandeln und so
sind die Gegner ein gefundenes Fressen für unsere Figur. Die Verwandlungen
können übrigens recht einfach mit dem Steuerkreuz vollzogen werden.
Allerdings muss das Omnitrix zuvor aufgeladen sein. Hinzu kommt, dass der
Spieler am Anfang nur 2 Wesen zur Auswahl hat. Die anderen werden erst im
laufe des Spiels verfügbar. Jeder Superheld hat selbstverständlich andere
außergewöhnliche Fähigkeiten, die wir nun gekonnt einsetzen müssen. Eine
Figur zum Beispiel kann Feuerbälle auf Gegner werfen und ein anderer ist
besonders schnell. Die jeweiligen Aktionen werden zum einen durch die
Aktionsknöpfe ausgelöst. Dank eines kleinen Combosystems kann man hierdurch
verschiedene Angriffe zu mächtige Attacken verketten. Hinzu kommen dann noch
harte Angriffe und Spezialangriffe durch Bewegungen mit der Wii-Fernbedienung bzw. Nunchuk. Leider müssen wir aber erwähnen, dass die
Kämpfe sehr monoton ablaufen. Wirklich herausfordernd sind diese nicht.
Daneben kann unsere Spielfigur noch Blocken und diverse Sprünge ausführen.
Das war natürlich noch nicht alles. Durch Level-Ups erhält man dann noch
neue Angriffe. Das ist auch notwendig, denn hin und wieder müssen wir etwas
härtere Bossgegner vertrimmen. Unheimlich schwer ist das aber nicht. Habt
Ihr erst einmal die Schwachstelle entdeckt, so ist das monströse Wesen
schnell besiegt. Wer jetzt glaubt, dass wir ständig als mächtiger Superheld
herumlaufen, der wird sich wundern. Die Verwandlung dauert leider nur so
lange, wie unsere Energieleiste gefüllt ist. Mit der Zeit verringert sich
diese Energie, wobei Angriffs-Combos diesen Schwund beschleunigen. Sobald
die Omnitrix-Anzeige leer ist, werden wir in Ben zurückverwandelt. Der
kleine Racker hat leider nicht so viel drauf und so bleibt uns meistens nur
eine Möglichkeit: Gegnern ausweichen. So erkunden wir nun die gradlinigen
Spielabschnitten, absolvieren kleinere Sprungeinlagen, sammeln diverse
Objekte ein, kämpfen gegen plötzlich auftauchende Feinde mit unseren
unterschiedlichen Gestalten und folgen der Story. Wer nicht gerne alleine
spielt, der darf sich übrigens auf einen netten Koop-Modus freuen. Zu jeder
Zeit darf dieser aufgerufen werden, indem ein zweiter Spieler einem
laufenden Spiel beitritt. Jetzt kann man gemeinsam gegen die bösen Gesellen
vorgehen.
Technik:
Mit der Grafik kann man nicht wirklich zufrieden sein, auch wenn ein netter
Zeichentricklook gezeigt wird. Die Levels sind allesamt sehr detailarm und
so gibt es nur wenig zu entdecken. Vor allem die Hintergründe wurden nicht
wirklich aufwendig gestaltet. Alles wirkt irgendwie trist und unspektakulär
und so hat man sich schnell an der Optik satt gesehen. Da helfen auch nicht
die kleineren Effekte wie Schatten oder Explosionen weiter. Allerdings ist
nicht alles schlecht. Etwas besser hat uns nämlich das Charakterdesign
gefallen. Wir werden immer wieder andere Gegner zu sehen bekommen, die nett
modelliert und animiert wurden. Auch unsere Spielfigur sieht ganz ordentlich
aus und dank geschmeidiger Bewegungen sieht man ihm gerne bei seinen
Aktionen zu. Der Sound ist leider auch nicht der Hammer. Nur wenige
Ingamegeräusche werden eingespielt und die monotone Musik motiviert einen
nur selten. Einzig mit den englischen Sprechern kann man zufrieden sein. Sie
machen ihre Arbeit wirklich gut und so hauchen sie den Figuren wirkliches
Leben ein. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, darf übrigens alles
über deutsche Texte nachlesen. Die Steuerung ist ebenfalls ein
zweischneidiges Schwert. Die Lenkung der Figur und die normalen Attacken
klappen recht gut. Leider werden aber die Bewegungen mit der Fernbedienung
sehr ungenau umgesetzt. Meistens endet es darin, dass man einfach nur wild
herumfuchtelt. Die Kamera hat grundlegend alle im Blick. Uns wird eigentlich
immer eine gute Perspektive angeboten. Recht einfach ist dann noch der
Schwierigkeitsgrad. Wirklich herausfordernd sind die Kämpfe nicht. Das liegt
hauptsächlich an den strohdummen Gegnern, die kaum intelligente Handlungen
zeigen. Einzig bei den Bossgegnern werden wir ein wenig gefordert.
Fazit:
Schade eigentlich, dass der Hersteller nicht mehr aus der Vorlage
herausgeholt
hat. Die Zeichentrickserie schreit förmlich nach einem Videospiel. Man hätte
durch die verschiedenen Superhelden und deren Fähigkeiten wirklich viel aus
einer Umsetzung machen können. Leider verkommt Ben 10: Protector
of Earth zu einem recht monotonen Prügelspiel. Die Gegner fordern einen
nicht wirklich, das Leveldesign ist langweilig und eigentlich müssen wir
immer wieder die gleichen Handlungen ausführen. Einzig durch die ständigen
Verwandlungen kommt ein wenig Spielspaß auf. Auch bei der Grafik und
Steuerung hätte man sich ein wenig mehr gewünscht. Dennoch kann man sich für
eine gewisse Zeit mit dem Spiel beschäftigen, denn der Charme der
Zeichentrickserien wurde gut eingefangen. Nett ist auch noch, dass es einen
Koop-Modus gibt. Hier macht das Kämpfen um einiges mehr Spaß. Wer also
nichts gegen ein etwas langweiliges Prügelspiel hat, der darf gerne bei Ben 10: Protector of Earth
zuschlagen. Allerdings werden wohl nur echte Fans der Serie einen Kauf nicht
bereuen. Alle anderen müssen hier nicht ihre Geldbörse zücken. In der
heutigen Zeit erwartet man doch ein wenig mehr von einem Vollpreisspiel.
Features:
- Treffen mit alten Bekannten aus der Cartoonserie, wie Bens Großvater, oder
seinem Erzfeind Vilgax
- Liebevoll gestaltete Comicgrafik sorgt für Zeichentrick Feeling pur
- Umsetzung des Mega Zeichentrick Erfolges Ben10 von Cartoon Network
- Schlüpf in die Haut von 5 außerirdischen Superhelden
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