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Einleitung:
Aktuell gibt es viele
Spiele die den Zweiten Weltkrieg als Thema aufgreifen. Neben
Egoshooter-Spielen beschäftigen sich vor allem Strategiespiele mit dieser
Zeitepoche. Jetzt kommt über Kochmedia das Monte Cristo Multimedia-Spiel
Roter Sturm: Mockba to Berlin auf den deutschen Markt. Das Strategiespiel
ist das vierte Spiel einer Reihe, die mit "Afrikakorps vs. Desert Rats"
begann und mit "D-Day" und "1944: Winterschlacht in den Ardennen" ihren
Fortgang nahm. Wir konnten Roter Sturm: Mockba to Berlin jetzt ausgiebig
testen. Ob sich das Spiel für angehende Generäle lohnt, erfahrt Ihr in
unserem Review.
Zum Spiel.
Roter Sturm: Mockba to Berlin bringt den Spieler direkt an die Ostfront.
Moscow to Berlin handelt vom östlichen Kriegsschauplatz des 2. Weltkrieges,
von dem deutschen Angriff mit Codenamen Barbarossa im Jahr 1941 bis zum
Kriegsende 1945, als die Russen ihre rote Flagge auf dem Berliner Reichstag
hissten. Die Spieler, die die Vorgänger von Moscow to Berlin bereits kennen,
werden sich schnell in das Spiel einfinden. Sie werden nicht nur eine Fülle
neuer Einheiten erleben - natürlich vor allem die Rote Armee, sondern auch
neue Gebäude, eine völlig neue Atmosphäre und neue KI-Elemente kennen
lernen. Das Spiel bietet drei Kampagnen und 20 Single-Player-Missionen. In
diesen wird der Spieler gefordert Schlachtstrategien zu planen und diese zu
durchleben. Dabei erleben wir wie die Deutschen ihren Pakt mit der
Sowjetunion brechen und wie sie nach Moskau vorstoßen. Die Belagerung von
Stalingrad darf natürlich ebenso wenig fehlen wie der Einmarsch in Berlin.
Fangen wir aber erst einmal ganz von vorne an. Nachdem das Spiel gestartet
wurde, gelangen wir in das Hauptmenü. Hier erblicken wir die Menüpunkte
"Neues Spiel", "Spiel laden", "Multiplayer", "Tutorial", "Optionen" und
"Enzyklopädie". Bei Optionen dürfen wir wie gewohnt alle spielrelevanten
Einstellungen vornehmen. Wer die Fakten und Statistiken der Einheiten sehen
möchte, sollte sich in den Bereich Enzyklopädie begeben. Hier wird alles
ausführlich erklärt. So kann man auch am besten die unterschiedlichen
Einheiten kennen lernen. Am Anfang sollte jeder erst einmal das Tutorial
durchspielen. Dieser Bereich erklärt genau, wie man die Einheiten befehligt.
Anschließend seid Ihr fit für die eigentlichen Spielarten. Da wir noch
keinen Spielstand haben, starten wir natürlich ein neues Spiel. Nun haben
wir die Auswahl aus Kampagne und Szenario. Bei Szenario dürft Ihr bereits
abgeschlossene Missionen noch einmal spielen. Dabei kann man diese auf vier
Schwierigkeitsgrade angehen. Frei werden die einzelnen Missionen durch die
Kampagne. Nachdem wir diese ausgewählt haben, sollen wir ein Kapitel
aussuchen. Das Spiel ist in drei Kampagnen aufgeteilt, welche die
Hauptphasen des Krieges an der Ostfront abdeckt. Die erste Kampagne
konzentriert sich auf die Operation Barbarossa, den deutschen Angriff auf
die Sowjetunion im Sommer 1941, und endet mit dem Scheitern dieser Operation
vor den Toren Moskaus. Die Hauptkampagne des Spiels handelt vom Krieg in
Russland. Sie beschäftigt sich mit dem deutschen Angriff auf Stalingrad und
den Kaukasus, sowie mit der größten Panzerschlacht der Geschichte bei Prochorowka während der Operation Zitadelle. Dieser Teil endet mit dem
Rückzug der deutschen Truppen von russischem Gebiet gegen Ende des Jahres
1944. Die letzte Kampagne beschäftigt sich mit der Belagerung Ostpreußens,
der letzten deutschen Offensive im Osten (Ungarn, Operation
Frühlingserwachen), dem Kampf um die Seelower Höhe (80 Kilometer von Berlin
entfernt), dem Halbe-Kessel südlich von Berlin, sowie dem Kampf um Berlin in
Sichtweite des Reichstags.
Nach der Wahl des Schwierigkeitsgrades (Einfach, Normal, Schwer und Extrem)
kann es endlich losgehen. Jede Mission wird dabei mit netten Filmen und
deutschen Sprechern passend eingeleitet. Hier wird auch erklärt was unsere
Aufgaben sind. Nun dürfen wir mit unseren Einheiten endlich kämpfen. Wir
haben in dem Spiel so gut wie jede Einheit die man sich nur vorstellen kann.
Die Palette reicht vom MG-Schützen bis hin zum dicken Panzer oder Flugzeug.
Fasst jede Waffengattung ist vertreten und so wird sehr realistisch ein
Krieg simuliert. Diesen Einheiten können wir jede Menge Befehle geben. Da
wir oftmals an mehreren Orten gleichzeitig agieren, muss der Spieler immer
vorausschauend handeln. Wird es mal eng, können wir Luftangriffe anfordern.
Befestigte Stellungen sind so kein Problem. Der Hersteller hat sogar daran
gedacht, dass Fußeinheiten Gebäude oder Stellungen besetzen können. Auch das
erobern feindlicher Fahrzeuge ist möglich. Eine Karte sorgt dafür, dass wir
den Überblick nicht verlieren. Der Spieler muss bei dem Spiel zusehen, dass er
die Umgebung taktisch klug nutzt. Schließlich sind Panzersperren genauso
vorhanden wie Häuser und Bunker. Werden wir beschossen greifen unsere
Einheiten eigenständig an und da bei jedem Level viele Gegner sind, wird
auch immer etwas los sein. Eine ruhige Minute werdet Ihr also nur selten
haben. Spieler die die Vorgänger kennen, wissen was ich meine. Das Wetter
spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Jede Mission kann andere
Wetterbedingungen und Tageszeiten haben. Ansonsten ist das Gameplay genauso
gut wie bei den Vorgängerspielen. Habt Ihr diese gespielt, so könnt Ihr Euch
auf viele Neuerungen freuen. Das Spiel enthält eine große Palette an neuen
Waffen und Einheiten. Die historischen und technischen Aspekte hat der
Hersteller dabei sehr genau beachtet. Ihr werdet diesmal auf der deutschen
Seite Nebelwerfer, BM 13 Katiusha, Sturmtiger, Hummel und das Flugzeug ME262
einsetzen können. Auch der Jagdpanther, Jagdtiger, Elefant, Hertzer,
Möbelwagen, SD KFZ 251, JU 52 und FW190 sind vorhanden. Klar das die Russen
ebenfalls neue Einheiten erhalten haben. Sie verfügen jetzt über T60, T70,
BT7, T34, KV1, IS2 sowie SU122, SU100, diverse Artillerie und
Flugabwehrkanonen, BA 64, ZIS 22 und den Flugzeugen IL 4 Bomber und IL2
Sturmovik. Ihr denkt jetzt ... "Wow wie soll man die alle auseinander
halten?" Naja man wird eine Weile brauchen bis man alle Einheiten mit deren
Vor- aber auch Nachteile kennt. Zum Glück liefert der Hersteller genügend
Infos, sodass sich jeder einarbeiten kann. Allerdings sollte Euch klar sein,
dass Ihr einiges an Zeit in das Spiel investieren müsst. Kommen wir nun zu
den anderen Neuerungen. Bei der KI hat sich ebenfalls einiges getan. So
ziehen sich Einheiten jetzt auch zurück, wenn sie in aussichtsloser Lage
sind. Auch Aufgabe ist jetzt kein Fremdwort mehr. Soldaten geben wie in der
Realität auf, laufen zum Feind über oder verschwinden von der Bildfläche.
Durch dieses Verhalten wird das Spiel noch realistischer. Das war aber noch
nicht alles. Einheiten auf nicht gepanzerten Fahrzeugen springen nun
automatisch ab, wenn sie beschossen werden. So sind sie kein leichtes Ziel
mehr. Auch das taktische Verhalten des Computers hat sich in vielen
Bereichen verbessert. Es ist also nicht immer alles vorhersehbar. So agier
Ihr nun in den unterschiedlichen Missionen und löst diese taktisch klug, mit
den zur Verfügung stehenden Mitteln. Setzt Ihr die Truppen je nach Fähigkeiten
ein, dürfte keine Mission zu schwer sein. Ist ein Auftrag dann erledigt,
wird eine ausführliche Statistik eingeblendet. Anschließend folgt die
nächste Mission, die wieder durch einen Film eingeleitet wird. Wer dann vom
Einzelspielermodus genug hat, darf sich auch noch auf den Mehrspielerbereich
stürzen. Hier sollt Ihr dann gegen menschliche Spieler kämpfen. Das macht
natürlich noch mehr Spaß.
Technik:
Optisch bietet das Spiel so einiges. Nicht nur die detaillierte Umgebung
kann überzeugen. Auch die Einheiten, Fahrzeuge und Flugzeuge sehen toll aus.
Hinzu kommen gute Licht- und Schatteneffekte, Explosionen, realistische
Texturen und diverse stimmungsvolle Effekte. Der Hersteller hat sogar auf
die Bewegungen der Bäume geachtet, die im Wind schaukeln. Sogar die
Auspuffgase der Fahrzeuge sieht man. Die Umgebung wurde ebenfalls mit
einbezogen. So werden Gebäude teilweise zerstört, wenn daneben ein Fahrzeug
explodiert. Schlägt eine Granate ein, bersten auch Stromleitungen und Bäume.
Selbst bei den Animationen kann man nicht meckern. Die Soldaten rennen z.B.
recht geschmeidig durch die großen Areale. Einzig die Gesichter sehen etwas
eckig aus. Damit kann man aber gut leben. Die Kamera selber ist frei
einstellbar. Wir können sie zoomen, frei drehen und so positionieren, dass
wir alles im Blick haben. Der Sound passt sich diesem guten Niveau an.
Während den Missionen wird eine stimmungsvolle Musik eingespielt, die selbst
nach Stunden nicht nervt. Fahrzeuge klingen dann ebenso gut wie Schüsse,
Explosionen oder die Stimmen. Allerdings fragen wir uns, warum ab und zu
englische Stimmen eingespielt werden. Hier hat der Hersteller wohl nicht
aufgepasst. Die KI ist insgesamt in Ordnung. Allerdings bewegen sich
Einheiten nicht immer klug durch die Levels. Die Neuerungen bei der KI
klappen dann auch ganz ordentlich und so wird das Gameplay noch
realistischer. Allerdings müssen wir immer noch mit kleinen Aussetzern
rechnen. Mit der Steuerung wird jeder sehr schnell klar kommen. Alles
funktioniert so, wie man es in einem Strategiespiel erwartet. Selbst
die Schaltflächen sind gut angeordnet. Begeistern kann auch der
Mehrspielerbereich, der kaum Wünsche offen lässt. Fasst man alles zusammen,
so kann man mit der technischen Seite sehr zufrieden sein.
Fazit:
Roter Sturm: Mockba to Berlin ist ein wirklich gelungenes
Echtzeitstrategiespiel. Dabei können die detailreichen Landschaften genauso
überzeugen wie die realistisch nachgebildeten Einheiten. Hinzu kommen nette
Effekte und ein absolut gelungenes Gameplay. Es macht richtig Spaß in den
sehr detailreichen Levels Krieg zu spielen und so kann man sich kaum von dem
Spiel lösen. Dank unterschiedlicher Missionen bzw. Aufträge wird das Spiel
auch nie langweilig. Immer wieder müssen wir andere Aufgaben erledigen. Dank
eines einstellbaren Schwierigkeitsgrades werden außerdem Anfänger genauso gefordert
wie Genrekenner. So richtig spannend wird es dann im Mehrspielermodus.
Selten hat ein Zweite Weltkrieg-Strategiespiel mit menschlichen Spielern so
viel Spaß gemacht. Hier kann man sich sogar noch länger aufhalten wie im
Einzelspielermodus. Dieser könnte nämlich ruhig ein wenig länger sein. Viel
zu schnell sind die Missionen durchgespielt. Wer also gerne solche Spiele
spielt, muss bei Roter Sturm: Mockba to Berlin einfach zuschlagen. Vor
allem, wenn man den Anschaffungspreis von unter 30 Euro sieht, kann man das
Strategiespiel kaum liegen lassen.
Features:
- 3 Kampagnen mit 20 umfangreichen Missionen
- Neue Waffen wie Selbstfahrlafetten, Raketen und Nebelwerfer
- Neue Einheiten und Gebäude
- Neue, ausgeklügelte KI, u.a. mit "Rückzug", "Aufgeben" und "Mobile
Einsatztruppen"
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