|
Einleitung:
Mit Vivisector: Beast Inside kommt
ein neues Ego-Shooter-Spiel auf den deutschen Markt. Entwickelt
wurde das Spiel von der Spieleschmiede Action Forms. Diesmal
bekommen wir es mit Monstern und einem biologische Experiment zu
tun. Wir konnten das Spiel jetzt ausgiebig testen. Ob sich
Vivisector: Beast Inside für Genrefans lohnt, erfahrt Ihr in unserem
Review.
Zum Spiel:
Das Spiel kommt natürlich nicht ohne eine Story aus. Wir schreiben
das Jahr 1987. Kurt Robinson, Offizier der Navy Seals, landet auf
der Insel Sorio, um einen Aufstand zu verhindern. Bei dem Einsatz
läuft jedoch von der ersten Minute an alles schief. Die angebliche
Rebellion war nur ein Vorwand und Robinsons Team dient lediglich als
Kanonenfutter für ein Experiment, bei dem die Kampfkraft einer neuen
Rasse biologisch veränderter Kreaturen getestet werden soll.
Robinson macht sich auf den Weg in das Innere der Insel und findet
heraus, dass hier bereits seit über 100 Jahren biotechnologische
Experimente stattfinden. Aus dieser Hölle gibt es nur einen Ausweg:
Robinson muss im Zentrum der Insel den Ursprung dieser Bedrohung auf
den Grund gehen. Die Story wird natürlich passend durch einen
kleinen Film mit englischer Sprache und deutschen Texten
eingeleitet. Wie nicht anders zu erwarten schlüpft der Spieler in
die Haut von Kurt Robinson. Bevor wir nun unsere Waffen zücken,
gelangen wir erst einmal in das Hauptmenü. Hier erblicken wir die
Menüpunkte "Neues Spiel", "Laden" und "Optionen". Wie gewohnt können
wir unter Optionen alle spielrelevanten Einstellungen (Steuerung,
Grafik, Sound und Spieleinstellungen) vornehmen. Bevor wir ein neues
Spiel starten, müssen wir noch einen passenden Schwierigkeitsgrad
auswählen. Zur Auswahl stehen Untersuchung (einfach), Therapie
(normal), Operation (schwer) und Vivisektion (sehr schwer).
Anschließend können wir uns endlich in das Spielgeschehen stürzen.
Wir agieren dabei auf der oben schon erwähnten Insel Sorio. Diese
ist in drei Hauptabschnitten unterteilt, von denen jeder aus vier
großen Arealen besteht. Die äußere Zone besteht hauptsächlich aus
weiten Flächen mit tropischer Vegetation. Hier kann der Spieler
recht frei festlegen, über welchen Weg und mit welcher Taktik er
vorgehen möchte. Der zweite Bereich ist die innere Zone. Hier finden
wir eine Reihe von Gebäuden und technischen Einrichtungen. Der
Spieler wird in diesem Bereich hauptsächlich in geschlossenen Räumen
kämpfen. Der dritte Spielabschnitt ist der Tempel der Wiedergeburt.
Dieser erstreckt sich über ein Berggebiet und so kämpfen wir hier
hauptsächlich in Minen, künstlichen Tunneln und Höhlen. In den
einzelnen Bereichen werden wir es mit einer Vielzahl von Gegnern zu
tun bekommen. Vom Transpanter über Flammuar bis hin zum
Mörsergorilla ist alles vorhanden. Wie die Namen es schon vermuten
lassen sind unsere Gegner mutierte Tiermonster, die unterschiedliche
Fähigkeiten haben. Das gleiche gilt für die Hybridwesen und die
besonders gefährlichen Overbrutes.
Gelegentlich treffen wir auch noch auf andere Menschen, die uns
wertvolle Informationen geben. Allerdings sind nicht alle friedlich
gesinnt. Für viel Abwechslung wurde auch bei den Waffen gesorgt.
Hier können wir auf ein reichhaltiges Waffenarsenal zurückgreifen.
Vom Messer über Pistole, Schrotflinte, diversen automatischen Waffen
bis hin zum Präzisionsgewehr ist alles vorhanden. Natürlich dürfen
Raketen- und Granaten ebenso wenig fehlen wie wirkungsvolle
Energiewaffen. Selbstverständlich benötigen diese Waffen passende
Munition, die wir - wie die Waffen - im Spiel finden. Dabei liegen
diese nicht immer frei im Spiel herum. Hin und wieder finden wir
diese auch in verschlossenen Kisten. Durch die netten Extras sollte
der Spieler die Spielwelt immer gründlich untersuchen. Da wir in den
Kampfhandlungen öfters mal verletzt werden, müssen wir auch nach
medizinischer Ausrüstung Ausschau halten. Vivisector: Beast Inside
ist allerdings kein reinrassiges 3D-Actionspiel, denn es beinhaltet
auch Rollenspielelemente. Wenn wir Feinde ausschalten oder bestimmte
Aufgaben lösen, erhalten wie Bonuspunkte, mit denen wir im Verlauf
des Spiels die Fähigkeiten unseres Charakters verbessern können. Mit
den Bonuspunkten werden die vier grundlegenden Eigenschaften
Geschwindigkeit, Widerstandskraft, Zielgenauigkeit und Gesundheit
verbessert. Diese Eigenschaften bestimmen das Verhalten unserer
Spielfigur. Zusätzlich zu diesen Grundwerten kann der Spieler auch
noch die Genauigkeit und die Magazinkapazität ausbauen. Durch
letzteres erhöhen wir die maximale Anzahl an Schüssen oder Ladungen
pro Magazin. Diese Erweiterungen machen grundsätzlich Sinn, denn im
laufe des Spiels werden wir auf immer stärkere Gegner treffen. Damit
wir in den riesigen Arealen nicht die Übersicht verlieren, hat uns
der Hersteller so genannte Wegpunkte spendiert. Auf unserer
Gebietskarte werden diese farbig markiert und so finden wir schnell
zu den nächsten Missionspunkten. Erreichen wir diese, wird außerdem
automatisch gespeichert. Selbstverständlich dürfen wir unseren
Spielstand auch zu jeder Zeit manuell sichern. Frustmomente wird es
also durch feste Checkpoints nicht geben. So erkunden wir nun die
große Umgebung, erfüllen vordefinierte Missionsziele, bauen unsere
Spielfigur immer weiter auf und kämpfen mit diversen Waffen gegen
eine Vielzahl von Gegnern.
Technik:
Die Technik kann leider nicht wirklich überzeugen. Das liegt vor
allem an der etwas veralteten Grafik. Die Texturen sehen verwaschen
aus und in den etwas monotonen Levels hätten man ruhig ein paar
Objekte mehr einbauen können. Hinzu kommen dürftige Effekte und so
sind eigentlich nur die Innenbereiche ganz ansehnlich. Zumindest
werden wir viele unterschiedliche Umgebungen zu sehen bekommen.
Etwas besser kommen die Figuren bzw. Kreaturen rüber. Hier hat sich
der Hersteller mehr angestrengt. Sie sehen nicht nur immer wieder
anders aus, sondern sie lassen sich auch von der Oberfläche her in
Stücke schießen. Ob man dieses unbedingt haben muss ist natürlich
eine andere Frage. Ein Schadenssystem ist dann auch noch vorhanden.
Je nachdem wo wir unsere Feinde treffen, richten die Schüsse mehr
oder weniger Schaden an. Der Sound ist ganz ordentlich ausgefallen -
auch wenn dieser einen nicht vom Hocker haut. Ansprechende
Waffengeräusche sind zumindest genauso vorhanden wie kleine
Umgebungsgeräusche. Daneben werden wir noch englische
Synchronsprecher zu hören bekommen. Die KI ist leider sehr
bescheiden ausgefallen, denn die meisten Feinde laufen direkt auf
uns zu und warten nur darauf abgeknallt zu werden. Wirklich
intelligente oder strategische Aktionen werden wir von den
CPU-Figuren nicht erleben. Dank vier unterschiedlicher
Schwierigkeitsgrade wird zumindest jeder Spieler eine passende
Herausforderung finden. Mit der Steuerung wird jeder schnell klar
kommen. Es gibt zwar ein paar Abweichungen von der gewohnten
Standartsteuerung aber das stört nur wenig. Fasst man nun alles
zusammen, so kann das Spiel technisch nicht wirklich überzeugen. In
der heutigen Zeit erwartet man doch ein wenig mehr von einem guten
Spiel.
Fazit:
Ein Meilenstein in der Spielegeschichte ist Vivisector: Beast Inside
leider nicht. Grundlegend ist das Spiel sehr einfach gehalten. Wir
laufen stetig Richtung aktuellem Navigationspunkt (auf der Karte)
und ballern alles ab, was vor unseren Waffen läuft. Wirkliche
Probleme bei der Munition wird es eigentlich auch nicht geben, denn
davon finden wir im Spiel genug. Das gleiche gilt für die
Heilpakete, die wir öfters mal einschmeißen müssen. Erreichen wir
nun einen Wegpunkt, so wird gleich eine Gegnerhorde auf uns gehetzt
- die recht einfallslos auf uns zustürmen. Oftmals finden diese
Auseinandersetzungen in räumlich abgeschlossenen Gegenden statt, wo
Feinde einfach hinein teleportiert werden. Hierdurch wird das
Gameplay sehr hektisch und das Spiel mutiert zur reinen Ballerorgie.
Sind die Feinde besiegt gibt es zur Belohnung Munition und Waffen.
Anschließend begeben wir uns zu dem nächsten Missionsziel. Hierdurch
ergibt sich leider ein sehr linearer Weg, den wir eigentlich nur
abarbeiten müssen. Einen Vorteil hat dieses Prinzip natürlich, denn
wir werden uns nur selten Fragen, was wir als nächstes machen
sollen. Da noch ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad vorhanden ist,
wird dieses Spiel vor allem Genreneulinge ansprechen. Eine wirkliche
Herausforderung für Profis stellt dieses Ego-Shooter-Spiel leider
nicht dar. Das liegt leider auch an der KI der CPU-Figuren - die
sich nicht gerade intelligent verhalten. Nett ist zumindest, dass wir
unsere Spielfigur ein wenig durch Speed-Kills oder Multi-Kills
aufbauen können. Es macht schon Spaß zu sehen, wie sich unser
Charakter immer weiter verbessert und auch gegen starke Gegner
besteht. Ansprechend sind auch die Gegnervielfalt und die vielen
unterschiedlichen Waffen. Allerdings müssen wir uns dafür mit einer
eher mittelmäßigen Technik und einer langweiligen Story
auseinandersetzen. Hier hätte der Hersteller eindeutig mehr machen
können. Etwas unverständlich ist noch die Tatsache, dass dieses
Spiel keinen Mehrspielermodus hat. Leider hat der Hersteller
komplett darauf verzichtet und so können wir uns lediglich auf den
etwas öden Einzelspielermodus stürzen. Wer also einfache Ego-Shooterspiele mag und nichts gegen eine veraltete Technik hat,
darf gerne zu diesem Spiel greifen. Erwartet aber nicht zu viel,
denn das Spiel kann kaum mit aktuellen Genregrößen mithalten.
Features:
- Vivisector vereinnahmt den Spieler mit einer atemberaubenden
Geschichte. Zum Atemholen gibt es nur die Pausetaste!
- Die selbst entwickelte AtmosFear-Engine von Action Forms bietet
State-of-the-Art-Technologie und unterstützt jede moderne Hardware.
Sie ermöglicht weiträumige Außenlevel mit fotorealistischer
Vegetation und detailreiche Innenlevel.
- Ein Entwicklungssystem für den Spieler-Charakter erlaubt das
Verbessern von körperlichen oder waffentechnischen Fähigkeiten.
- Das intuitive Punktesystem zum Ausbau des Charakters, fordert zum
Erforschen der kompletten Level und zum effektiven Spielen heraus.
- Ein Spielgebiet mit den unterschiedlichsten Landschaften,
aufgeteilt in drei Hauptgebiete - offene Landschaften,
Industrieanlagen und gebirgiges Gelände - stehen dem Spieler bevor.
- Die Gegner sind noch nie gesehene, bizarre Kreaturen, mit
Waffentechnik verstümmelte ModBeasts oder Humanimals.
- Wegpunkte, so genannte Beacon´s verhindern, dass sich der Spieler
verläuft und legen auch Routen im Spielverlauf fest. Sie werden von
den NPCs wie Tracker oder militärische Wachen zur Patrouille benutzt
und können zum Regenerieren, versorgen mit Munition oder zum
Verteilen der Punkte dienen.
- 17 verschiedene Waffensysteme, vom einfachen Kampfmesser über
Scharfschützengewehre und Granatenwerfer bis hin zu der Menschheit
noch unbekannten geheimen Superwaffen.
|